Afrika - Fazit (das 2. nach 2017)
So, nachdem ich in einem FB-Kommentar durch die Blume schon auf die Notwendigkeit hingewiesen wurde, gibt es hier ein Fazit zum südlichen Afrika, bevor ich heute zur nächsten Reise nach Barcelona starte. Ob ich ein System reinbekomme, weiß ich noch nicht.
Wer Tiere liebt und damit meine ich große Tiere, der muss definitiv nach Afrika. Nirgendwo sonst bekommt man so viele zu sehen. Und zwar verschiedene. Sri Lanka hat Elefanten, irgendwo durch Asien rennen die Tiger, in Südamerika jagt man den Jaguar mit der Kamera, aber nur hier kann man Großkatzen, Elefanten, Hippos, Nashörner und und und an einem einzigen Tag erleben. Mein bester Tag war dabei der im Chobe Nationalpark in Botswana. Die meisten Tiere, aber auch die meisten Touristen. Safaris kann ich aber auch in Etosha in Namibia empfehlen. Südafrika sicherlich auch, ich hatte hier aber Kruger & Co ganz bewusst ausgelassen, da ich eben die beiden anderen Highlights auf meiner Liste hatte. Gestern erreichte mich aber ein Löwenvideo von Anna, die dort gerade noch unterwegs ist.
Für die Big 5 hat es in diesem Jahr nicht ganz gereicht, aber das ist halt Glückssacke, der Leopard wurde in Chobe von einem Selber Kollegen genau an dem Tag gesichtet, als ich dort auch war... Mein fehlendes Highlight - die Löwenmänner - wurde mir dafür gleich in den ersten Safari-Minuten auf dem Silbertablett präsentiert. Dazu eine Löwin auf der Jagd, wenn auch erfolglos, eine ganze Gepardenfamilie, Nashörner, Hippos und Elefanten zum Anfassen. Nicht zu vergessen die Büffel, Giraffen und verschiedenste Antilopen.
Wer es lieber nass mag, dem kann man Südafrika empfehlen, hier gibt's Haie, wenn man wie ich Glück hat, Wale, Robben und Pinguine. Vogelfreunde kommen überall auf ihre Kosten, aber da ich mir immer noch nicht die englischen Namen merken kann, weiß ich meist nicht, was da um mich rumfliegt.
Wer's nicht so tierisch mag und lieber spektakuläre Natur sieht, ist hier auch komplett richtig. Vom Tafelberg in Kapstadt bis zu den riesigen Wasserfällen zwischen Sambia und Simbabwe, die Spitzkoppe, der unendliche Fish River Canyon und riesige Sanddünen in Namibia ist ständig was geboten, wie Mambo sagen würde "another highlight is coming up".
Die Menschen sind überall freundlich und hilfsbereit, ich habe mich an keiner Stelle unsicher gefühlt, auch wenn man natürlich in den größeren Städten definitiv aufpassen und nachts nicht unbedingt rausgehen sollte. Mit Englisch kommt man überall weiter, in Namibia tatsächlich auch teilweise mit Deutsch. Leider gibt es aber immer noch erschreckende Unterschiede zwischen schwarz und weiß. Es gibt zwar auch immer mehr wohlhabende Schwarze, aber in den Townships, auf der Straße und in den Hilfsjobs findet man kaum einen Weißen.
Kulinarisch kann ich als Vegetarier auch nicht klagen. V.a. in Südafrika gibt es viel indisch oder malayisch angehauchtes, gerne auch mit ordentlicher Schärfe. Gute europäische Alternativen finden sich hier auch in allen touristischen Städten. Ansonsten sollte man keine italienische Pizza und Nudeln erwarten... Auch die Verpflegung von Charlow war immer lecker und für seine Küchenverhältnisse sehr abwechslungsreich. Wer gerne Wein trinkt, muss ins südliche Namibia und natürlich nach Südafrika. Die Preise auf dem Weingut sind kaum höher als bei uns im Supermarkt. Das einzige Problem waren über längere Strecken ein guter Kaffee bzw. Cappuccino und natürlich der Klassiker: deutsches Brot!
Transporttechnisch ist ein fahrbarer Untersatz nicht verkehrt (In Südafrika braucht man aber einen internationalen Führerschein). Südafrika hat ein recht gutes Busnetz, zu den Fahrzeiten sollte man aber doch was oben drauf rechnen... In den größeren Städten gibt es Uber bzw. Bolt und das günstig. Kleinere Orte lassen sich mit den Matatus (Vans) erreichen, das kann dann aber schon enger und abenteuerlicher werden. In Namibia ist man ohne eigenes Fahrzeug eigentlich verloren. Für Selbstfahrer aber ein ideales Land, man mietet sich ein Allradfahrzeug mit Dachzelt und kompletter Campingausrüstung und los gehts komplett unabhängig. Damit kann man dann auch bis zu den Vic Falls hochfahren.
Unterkünfte findet man in jeder Preisklasse, es war so gut wie überall super sauber. Die meisten Campingplätze bzw. Lodges haben sogar einen Pool. Warme Duschen gab es auch überall (nicht immer in der Praxis).
Das Wetter war besser und wärmer als erwartet. Lediglich die ersten beiden Tage in Kapstadt waren nass und kalt. Danach war der Winter hier gerne mal wärmer als ein deutscher Sommer. Im südlicheren Namibia kann es aber nachts schon ordentlich kalt werden, an der Küste durch den Wind und im Landesinneren, weil man einfach mal auf etwa 1000 Höhenmetern unterwegs ist. Tagsüber war es aber fast immer sonnig und warm.
So, nun habe ich, denke ich, alle Punkte abgearbeitet. Die Frage, wo es am schönsten war, kann ich definitiv nicht beantworten. Es war überall schön!
Kurz zusammengefasst: Ich hatte geile sechs Wochen, von denen ich (bis auf zwei Tage im Bus) keinen missen möchte. Afrika hat wieder viele Pluspunkte gesammelt und neue Ziele auf meiner Liste in den Fokus gerückt, ich komme wieder! Die Strecke zwischen Sansibar und Vic Falls fehlt, außerdem Kruger und hoch nach Swasiland und Mozambique, Madagaskar und Westafrika wollen auch entdeckt werden!
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