30.08.23 - Spitzkoppe - das Matterhorn (?) Namibias
Heute Nacht hab ich lang und richtig gut geschlafen. Abfahrt war um halb 9, ich war um Viertel 8 fit und ausgeschlafen. Frühstück ließ ich natürlich trotzdem aus. Wir waren pünktlich unterwegs und etwa zwei Stunden wurden meine Lebenskräfte endgültig zurückgeholt. Denn der Kaffee, den uns Mambo hier empfahl, musste einfach gut sein!
Dazu
gab es Apfelstrudel, auch meine Mitreisenden waren von der deutschen
Qualitätsarbeit überzeugt! Auch wenn der Besitzer ein Afrikaner ist 🤣 Auf der Weiterfahrt hielten wir mal
wieder mitten auf der Straße an, ein Intrepid-Truck kam uns entgegen. Es war
der, der von Rimaria lange herbeigesehnt worden war, denn er brachte ihr
Gepäck, das KLM auf ihrem Flug nach Kapstadt verschlampt hatte.
Schon
echt krass, über drei Tage haben die es nicht geschafft, es ihr nach Vic Falls
hinterherzuschicken, angeblich hätte es keine Flüge gegeben, lächerlich. Am
Ende hat wohl jemand von Intrepid das Zeug am Flughafen abgeholt und in den
nächsten Truck verladen. Zum Glück fahren die im Wochentakt… Ansonsten waren
die Insassen eher komisch, gerade mal drei von zehn kamen raus, um mit uns zu
quatschen. Bisher war das immer ein großes Meet-and-Greet.
Ein
Stück später hielten wir schon wieder an der Straße, dieses Mal aber für unser
Lunch. Es gab Salat und Thunfisch auf meinem immer noch guten dunklen Brot. Im
Anschluss folgte wieder mal eine kleine Auseinandersetzung, angeblich hatte Ros
Rimaria nassgespritzt (ich komme mir hier manchmal vor wie in der Grundschule).
Gegen
vier näherten wir uns unserem heutigen Tagesziel: Spitzkoppe, einem auffälligen
Berg, auch genannt das Matterhorn Namibias (keine Ahnung, warum, ich konnte
keine Ähnlichkeit entdecken, vielleicht nur, weil es der berühmteste Berg im
Land ist).
Dort angekommen parkten wir in unserem Bush-Camp, der einzige Luxus hier ist ein (nicht stinkendes) Klo mit Loch drunter. Bevor Zelte aufgebaut wurden, ging es auf den nahegelegenen Boulder. Mambo meinte, feste Schuhe anziehen, dem Brasilianer hätten für die drei Minuten hoch Flipflops gereicht. Mir auch. Der Fels war unsere heutige Upgrade-Option – kostenlos! Eine Nacht unter freiem Himmel. Ros und ich nutzten diese Chance, der Rest schlug unten am Truck seine Zelte auf. Danach gingen fünf von uns zum berühmten Felsentor, dem am drittmeisten fotografierten Ort Namibias. Somit fehlt nur noch Nummer 2.
Vor
uns war die 22-köpfige Gruppe der „Konkurrenz“ von G-Adventures dort zu ihrem
Fotoshooting. Nach kurzer Zeit hörten wir die Freudenschreie, sie hatten DEN
Insta-Fotospot gefunden, also den Punkt, an dem jeder sein Bild machen muss,
alle anderen Bilder zählen nicht! Hier echt instagramable von links nach
rechts: Ros, Deb, Ich, Anna und Cam vorne.
Während
wir also darauf warteten, auch dranzukommen, hörten wir von den Youngsters
(keiner älter als Ende 20 würde ich sagen), welch tolle Posen der andere doch
machen konnte. Wie die funktionieren, zeigte ihnen dann unsere Rentnertruppe.
Anna war total begeistert und meinte, ich hätte es den Kids mal so richtig
gezeigt, wie man ordentliche Bilder macht. 🤣
Als
wir mit diesen Fotos fertig waren, verschwand auch schon die Sonne sehr
spektakulär hinter den Bergen.
Meine
Herde nutzte ein weiteres optionales und kostenloses Tourangebot und bekam von
mir eine Kurzeinführung in Geocaching – hinter dem Felsen lag einer… Dann
liefen wir zum Camp zurück, die Jungs hatten gekocht und wir waren zum
Sonnenuntergang-Kucken von der Arbeit befreit gewesen. Lecker wie immer. Danach
wurde es leider nochmal unangenehm, denn natürlich waren auch Mambo die
Streitereien aufgefallen, die in den letzten Tagen zugenommen hatten. Peanuts,
wenn man mich fragt, aber Christina und Rimaria haben ein absolutes Problem mit
Ros. Sie redet zu laut und zu viel, sie spritzt mit Wasser und was weiß ich
nicht sonst noch so… Leider sehen sich unsre drei Jungs dafür verantwortlich,
dass sich hier Leute anzicken und nicht verstehen, was mal so gar keinen Sinn
ergibt, wie wir ihnen auch versucht haben, klarzumachen. Die Aussprache, die
Mambo angestrebt hatte, war eher ein weiterer Streit, aber immerhin einigten
wir uns am Ende auf Waffenstillstand und zwei Grüppchen, die sich teils aus dem
Weg gehen. So gehören Deb und ich nun wohl zum Team Ros, Cam und Anna, wobei
wir beide uns nach wie vor mit Christina verstehen, die irgendwie bei Karen und
Rimaria hängengeblieben ist. Dann ließ auch noch Rimaria die Bombe platzen,
denn sie hatte beschlossen, uns am nächsten Tag zu verlassen. Wegen Ros! Echt
lächerlich! Dazu muss ich vielleicht mal Rimaria beschreiben. Sie kommt aus
Kalifornien, scheint echt Kohle zu haben und ist definitiv nicht zum Campen
geboren. Für Mithilfe auch nicht wirklich, aber sie macht das etwas geschickter
als Karen. Schon von Anfang an hatten wir das Gefühl, die Tour ist nicht für sie
geeignet. Doch sie wirkte tiefenentspannt, sagte zu allem und jedem „Oh no,
it’s ok!“ (Langsame Aussprache). Keine Spur erkennbar, dass sie irgendein
derartig großes Problem mit irgendjemandem hätte… Aber meinetwegen, soll sie
machen. Ich würde mir meinen Urlaub durch nichts und niemanden kaputt machen
lassen!
So,
genug hierzu. Nachdem das endlich alles geklärt war, wuschen wir zusammen ab
(Karen hatte echt die ganze Zeit über einen Schwamm in der Hand und nutzte ihn
sogar). Danach verbesserte Deb nochmal die Stimmung mit ihren frischen
Marshmallow-Keks-Sandwiches.
Gegen
zehn verschwanden Ros und ich mit unseren Schlafsachen auf den Berg zu meinem
bisher schönsten Schlafplatz.
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