28.08.23 - Weiterfahrt zum Etosha NP und Nachtsafari

So, mal sehen, woran ich mich nach zwei Tagen noch so erinnere…

Die zweite Nacht in Roy’s Camp hab ich wieder richtig gut geschlafen. Ich glaube, ich war gegen halb 7 wach. Es gab Frühstück für die anderen, danach wuschen wir ab und packten zusammen. Also ein Großteil von uns… Und dann gab es eine Explosion. Also ich explodierte, denn mir reichte es jetzt endgültig. Diese blöde Kuh stand mitten zwischen uns arbeitenden Menschen, allen im Weg und brabbelte vor sich hin. Ich bat sie (mit einem „Please“, wie mir die anderen danach bestätigten), uns doch beim Geschirr-Trockenwedeln zu helfen. Sie antwortete, das könne sie nicht, ihre Hände würden weh tun und außerdem hätte sie doch gestern Abend auch schon geflappt. Daraufhin bat ich sie, doch bei etwas anderem zu helfen, wozu sie sich leider auch nicht in der Lage sah. Es reichte mir und ich wurde echt laut! Zu ihrem Glück auf Englisch, denn meine Wortwahl auf Deutsch wäre definitiv eine andere gewesen. Somit war der Wortlaut echt freundlich, denn ich erklärte ihr lediglich, dass wir hier alle einen „Participation“ Trip gebucht haben und ich All-Inklusive und dass wir nicht ihre Sklaven seien, woraufhin ich ein freundliches „Shut up“ zurückbekam und sie verschwand. Puh, das musste echt raus!

Unsere Abfahrt verzögerte sich daraufhin, da Mambo wohl mit seinen Jungs und auch mit Karen und danach mit uns sprach. Er meinte, wenn wir Probleme miteinander hätten, sollten wir doch zu ihm kommen und nicht miteinander sprechen (äh, genau das, was ich nicht mag), bestätigte aber auch, dass ich doch letztendlich Recht hätte und alle mit anpacken müssen, weil so eine Tour sonst nicht funktionieren kann. Als wir dann losfuhren, kam ein Großteil unserer Gruppe zu mir, wahlweise mit Daumen hoch oder einem „schön, dass das endlich mal einer rausgelassen hat“ oder ähnlichem.

Gegen 10 Uhr waren wir in Tsumeb zur Shopping und Lunchpause. Und wieder versprach uns Mambo „Good Coffee“. Mit einer leichten Skepsis machten wir uns auf den Weg zum Einkaufszentrum. Ob das Schild halten würde, was es versprach?

 

Immerhin, die Kaffeemaschine versprach schon einiges und lange gedauert hat es auch. Ein gutes Zeichen, Instantplörre kann niemals so lange dauern. Und Tatsache, was herauskam, war definitiv ein guter Kaffee! Auch wenn der Schaum dagegen etwas abkackte, die Herde war glücklich.

 

Das mit der Kartenzahlung war dann wieder etwas komplizierter. Ich war ein paar Zentimeter größer und hatte schließlich Erfolg.

Gestärkt und glücklich ging es auf die weitere Jagd, zunächst zum Geldautomaten mit moderaten Gebühren (2€), dann in den Supermarkt. Und hier fühlt man sich immer wie auf der Jagd. Ein Ordnungssystem findet man hier nicht. Da steht schon mal die Puppe neben den Nudeln und das Katzenfutter zwischen Saft und Zahnpasta. Außerdem weiß man nie, was man überhaupt erwarten kann. Ich erbeutete erfolgreich eine Packung Haferflocken und Trockenobst, außerdem entdeckte ich ein wirklich dunkles Brot und einen kleinen Camembert, mein heutiges Mittagessen. Eine sehr erfolgreiche Jagd, wie ich finde!

Zurück im Truck wurde gefuttert. Gegen 12 fuhren wir weiter in Richtung Etosha Nationalpark. Dort angekommen ging es nicht direkt zur Campsite, sondern zunächst zu zwei der vielen Wasserlöcher hier. Der Park ist riesig, etwa 220000km². Es gibt um die 80 teils künstlich angelegte Wasserlöcher, die quasi alle nie versiegen, weshalb der Park so beliebt ist.

 

Am ersten erwarteten uns auch gleich ein Elefantenbulle, einige Antilopen mit schwarzen Streifen auf dem Hintern und Zebras.

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir eine Herde Gnus, die nicht ganz zu Unrecht zu den Ugly 5 gezählt werden. Das liegt daran, dass sie das abbekommen haben, was die anderen Tiere zu viel hatten: Etwas Mähne vom Löwen, den Rücken vom Büffel und wo die Beine herkommen, hab ich vergessen…

Wir stoppten auch noch an einer Stelle, wo schon viele Autos standen. Angeblich sollte hier ein Leopard unterwegs sein, gesehen hat ihn aber niemand.

Gegen vier waren wir am Namutoni Camp. Und direkt im doch kostenlosen Wifi. Da fiel die Entscheidung für die Abendplanung schon wieder schwerer. Night-Gamedrive oder doch lieber ein paar Stunden Internet?!? 🤣 Zudem es schon fast als gut zu bezeichnen war…

Das Camp ist echt riesig. Als wir ankamen, war es noch ziemlich leer, aber es füllte sich und war am Ende wohl komplett ausgebucht. Wir bauten die Zelte auf und machte das, was ich bisher überall gemacht habe: Ich machte mich auf den weiten Weg zum Pool. Lange war ich aber nicht drin, war doch ziemlich windig und damit gar nicht so warm. Zurück im Camp war dann auch schon fast Zeit fürs Abendessen. Wir waren schon wieder alle von unseren Kochpflichten befreit, denn wir sollten uns fürs Abendprogramm erholen.

Heute gab es Spaghetti mit diversen Fleisch- oder Gemüseoptionen. Um 7 verabschiedete sich ein Achtel der Herde in die Bar (nee, falsches Wort, denn zum Abschied sagt man tschüss oder so), der Rest startete zur nächtlichen Safari. Heute bekamen wir einen ganzen Truck für uns. Die Fahrt ging los und unser Guide leuchtete mit tierfreundlicherem Rotlicht in alle Richtungen ins Gebüsch. Und das gar nicht so unerfolgreich (bei Nachtsafari muss ich einfach immer an meine „Safari“ in Malaysia zurückdenken, wo wir Katzen, Kühe und einen Uhu zu sehen bekamen). Heute war das deutlich besser.

 

Neben einem fressenden Zebra sahen wir auch noch einen Elefanten und eine Hyäne, die die Straße entlang lief.

Löwen konnten wir hören, aber wegen der Dunkelheit nicht sehen. Da wir uns Rhinos gewünscht hatten, fuhren wir zu einem bestimmten Wasserloch. Und Tatsache, da standen drei. Leider stimmte die Mehrheit dafür, dass unser Guide erst auf den Elefanten leuchtete. Als er dann auf die Nashörner schwenkte, waren die leider gerade am Weglaufen, keine Chance auf ein gutes Foto. Dann verschwand auch der Elefant, was wiederum die Chance erhöhte, dass die Rhinos zurückkämen, somit warteten wir und das ziemlich lange. Schließlich kamen sie wirklich, am Ende waren bestimmt zehn von ihnen da, sogar ein kleineres. Leider konnte ich kein brauchbares Foto schießen, unser Guide schwenkte das Licht dauernd von einem zum anderen, mit längerer Belichtungszeit ging da gar nix.

Gegen zehn waren wir dann wieder am Camp und krochen direkt in unsere Zelte. 

Comments

Popular posts from this blog

29.07.23 - Welcome to South Africa!

17.06.23 - Ganz viel Wasser von allen Seiten

18.08.23 - Neue Perspektive auf das ganze Wasser!