27.08.23 - Zu Besuch bei den San-People

Gestern Abend hab ich noch bis ungefähr halb 10 gelesen, dann bin ich weggepennt. Heute Nacht hab ich dann zum ersten Mal die Tür vom Zelt zugemacht und ebenso den Schlafsack, war echt frisch. Früh war es dann auch noch grau und windig. Um 7 gab es Frühstück (also nicht für mich), um acht fuhren wir los zum Volk der San.

Die Fahrt dauerte eine gute Stunde und war ganz schön staubig. Dort angekommen zog ich mir noch eine zweite langärmelige Schicht an, bevor wir vom traditionell fast unbekleideten Stammesältesten begrüßt wurden. Sein Übersetzer tat uns besonders leid, der arme Kerl klapperte von Anfang an und hatte mehr als nur Gänsehaut…

Das was wir hier zu sehen bekamen, schimpft sich „Living Museum“. Und das trifft es ganz gut. Wir trafen auf eine kleine Dorfgemeinschaft, die sich um das Feuer drängte.

 

Wie sie das in Gang bringen, wurde uns als erstes gezeigt und Cam als einziger Mann durfte seine Künste auch gleich unter Beweis stellen.

 

Danach wurden uns die verschiedenen Werkzeuge wie Bogen und Axt gezeigt und erklärt, wie sie hergestellt und verwendet werden. Zur Not kann man mit der Axt sogar rauchen, wenn man gerade mal die Pfeife vergessen hat.

Es folgte ein Rundgang um das Dorf, bei dem uns die Wirkungsweise der verschiedenen Pflanzen erklärt wurde, mit denen man von Kopfschmerzen bis Durchfall so ziemlich alles kurieren kann (ich bräuchte allerdings gerade eher mal das Gegenteil, mir fehlen echt Obst, Körnerbrot und sonstige Ballaststoffe…)

Wer mochte, konnte sich dann noch den traditionellen Tanz anschauen. Oder shoppen gehen. Die Frauen stellen Ketten, Armbänder und kleine Figuren her, zum größten Teil aus Samen und Pflanzenteilen, sodass die Australier beim Shoppen vorsichtig waren, da sie so was nicht ins Land geschmuggelt bekommen…

Bevor wir wieder fuhren, wurde unsere riesige Tüte mit Spielsachen überreicht. Ehrlich gesagt war ich aber von dem Besuch etwas enttäuscht. Denn die ganzen Kinder hatten wir überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Das hätte ich ja viel spannender gefunden als diese Show dessen, was früher einmal war. Viel interessanter wäre für mich gewesen, zu sehen, wie sich das Volk entwickelt hat und jetzt lebt. Klang in Mambos Beschreibung auch irgendwie anders. Ich fand es etwas seltsam, überall stehen Kinder und winken und hier kam es mir fast vor, wie wenn sie bewusst auf Abstand gehalten wurden. Passt nicht ganz zu dem Konzept, das hinter dieser „Museum“ steckt.

Gegen halb 1 waren wir zurück im Camp. Charlow war schon ganz fleißig in der Vorbereitung fürs Mittagessen. Es gab für mich eigentlich wieder viel zu viel und zu viel Mayo, auch wenn es lecker war. Aber bald platze ich einfach.

 

Nach einer kurzen Siesta war meine Verzweiflung so groß, dass ich tatsächlich joggen ging! Keine Ahnung, hab ich schon ewig nicht mehr gemacht und mag ich ja auch nicht so sehr… Aber irgendeine Bewegung brauchte ich ganz dringend. Es war auch immer noch nicht wirklich heiß. Außerdem steht am Campeingang ein großer Wegweiser zum 4km langen Bush Walk, gute Streckenlänge. Aber verdammt anstrengend, wenn man auf Sand läuft… Und die Luft ist unglaublich trocken und staubig, danach musste Wasser her (ich setzte inzwischen schon auf die Leitungswasser-ungefiltert-Theorie, noch ohne nennenswerten Erfolg…). Dafür hab ich fast überhaupt nicht geschwitzt, Cam, der kurz nach mir Laufen war, bestätigte dieses Gefühl.

 

Nach einem kurzen Stretching verbrachte ich den restlichen Nachmittag eher faul, nicht im, aber immerhin am Pool.

Später gab es noch ein Bier mit Deb in der Bar.

Heute waren wir von allen Kochpflichten befreit, der Grund wurde sichtbar, als wir zum Camp zurück kamen. Die Jungs zauberten!

 

Sie stammen alle vom selben Volksstamm aus Kenia und deshalb gab es ganz traditionelles Essen:

Ein One-Pot mit Kartoffeln, Spinat (eigentlich Kürbisblätter), Bohnen und Mais, ein Linseneintopf, Chapati und gegrillte Steaks bzw. gefüllte Paprika für Rimaria und mich. Ich wollte eigentlich nicht viel essen, wie gesagt, ich fühle mich, als würde ich bald platzen, aber es war unglaublich lecker und die Jungs hatten sich so viel Mühe gegeben!

Nach dem Essen und dem Abwasch gab es noch Geschichtsunterricht über Namibia. Wieder einmal nicht das ruhmreichste Kapitel aus deutscher Sicht… Aber die Südafrikaner waren fast noch schlimmer.

Jetzt sitzen wir nochmal bei Wifi, immerhin sind schon alle Bilder online. Morgen geht es dann nach Etosha. Abends gibt es einen Gamedrive und da das Wifi extra gezahlt werden muss und wir erst nach 10 zurückkommen, wird es keinen Blog geben. Übermorgen sind wir dann den ganzen Tag auf Safari und sitzen abends am Wasserloch, wo die Hölle los sein muss. Wifi kostet wieder + Keine Zeit = Kein Blog.

Überübermorgen übernachten wir in einem Bushcamp à Kein Blog.

Fazit: Frühestens Donnerstagabend werde ich mich wieder melden. Da sind wir dann in Swakopmund, wo wir drei Nächte und kaum Programm haben. Somit habe ich genug Zeit, mir ein deutsches Café mit gutem Kaffee und Vollkornbrot zu suchen und dort die Blogs nachzuarbeiten. Also sorry an alle, die auf eine tägliche Lektüre fixiert sind, es wird dauern…

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