14.08.23 - Noch ein Tag im Bus
Den
Tag gestern ließ ich noch ganz gemütlich ausklingen mit Lesen und etwas Sudoku.
Heute Nacht schlief ich gut und bis etwa halb 7. Eine Stunde später stand ich
auf, packte und ging ein bisschen was frühstücken. Kurz nach 8 startete ich,
zuvor allerdings wurde penibel kontrolliert, dass ich auch ja nichts aus dem
Zimmer habe mitgehen lassen… Genau, ich bin ja so blöd und schlepp noch ein
Handtuch mehr durch die Gegend! Hatte ich so auch noch nicht. Und das in dem
christlichen Guesthouse, denken die etwa, ich kenne ihre Gebote nicht?!?
Mit
einem Uber gings zum Busbahnhof, dessen Farbgestaltung mich an mein Schulhaus
erinnerte. Um 9 sollte der Bus nach Johannesburg fahren, immerhin, 10 nach 9
kam er schon mal und bei der Abfahrt hatten wir auch nur 20 Minuten später.
Dass da noch Luft ist, wurde schnell klar. Ein paar Kilometer weiter wurden
weitere Mitfahrer eingeladen, das dauerte. Und dann in Pietermaritzburg das
gleiche Spiel. Endlose Diskussionen mit nicht Mitfahrern, aber im ganzen Bus
war nur noch ein Platz frei und der würde sich auch nicht vermehren…
So
war es schon 11 als wir dort wieder los kamen. Mit dem Auto war das vielleicht
eine Stunde Fahrt gewesen. Immerhin, von dort aus fuhren wir wirklich drei
Stunden durch bis zu einem Rasthof, an dem wirklich jegliches Fastfood geboten
wurden. Nur einen Apfel oder eine Banane suchte ich vergeblich. Somit wurde es
ein immerhin unfrittierter Schoko-Muffin, der war aber echt riesig.
Auch
die restliche Fahrt verging ziemlich ereignislos, wenn auch nicht zeitsparend.
Man kann sich einfach immer irgendwie ausmehren. Und so war es nicht Viertel 5,
sondern dreiviertel 6, als wir in Johannesburg am riesigen Busbahnhof ankamen.
Die Sonne ging gerade unter und das wollte ich eigentlich vermeiden, im Dunkeln
ausgerechnet in Jo’burg am Busbahnhof rumlungern. Es waren auch einige seltsame
Gestalten unterwegs und ein Typ brachte mich schließlich zur Hauptstraße. Er
meinte, die Taxifahrer würden die Uberfahrer nicht in ihr Revier lassen, das
kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Dieser „Service“ kostete mich ein paar
Cent, aber immerhin, nach längerem Warten erbarmte sich dann doch ein netter
Uberfahrer. Er bestätigte die Geschichte auch.
Und
so ging es mit ihm dann auch schnell wieder raus aus der Stadt, denn ich wohne
die nächsten beiden Nächte in Soweto (kurz für South Western Township). Bekannt
aus Zeiten der Apartheid und von Nelson Mandela gilt es jetzt als sicher und
gastfreundlich, im Gegensatz zu Jo’burg, wo man selbst tagsüber nicht einfach
rumlaufen sollte. Um halb 7 kamen wir an meinem kleinen, aber feinen Guesthouse
an. Das ist mit 25€ pro Nacht auch meine teuerste Unterkunft, aber wie schon
geschrieben, mein Wunschhostel war schon belegt. Andererseits sind das gerade mal 3€ mehr als für die Unterkunft in Durban und das hier ist mal was ganz anderes! Hier ist es wirklich schön, aber leider
sehr ruhig (mit leider meine ich nicht fehlenden Straßenlärm, sondern fehlende Traveller).
Da
ich noch kein Abendessen hatte, versuchte ich aus Mangel an Alternativen mein Glück
mit Uber-Eats und fand nach längerer Suche sogar einen Fastfood-Tempel, der
griechischen Salat lieferte. Den gab es dann auch draußen auf der Terrasse. Es
war schon merklich frischer, vielleicht noch so 18°, aber ich brauchte etwas
frische Luft nach dem Tag im Bus. Jetzt ist es kurz vor 9, nach einer warmen
Dusche hab ich mich in mein Kingsize-Bett gekuschelt. Nochmal genießen, nur
noch wenige Nächte, dann heißt es Isomatte und Schlafsack. Deb ist übrigens
schon auf dem Weg zu mir, vor einer Stunde, also Dienstag früh 6 Uhr in
Christchurch, ist sie gestartet, wenn alles gut gegangen ist. Sie landet morgen
und wir treffen uns dann am Mittwoch früh, wenn es nach Vic Falls geht.
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