11.08.23 - 4x4-Tour über den Sani-Pass in Land #82: Lesotho
Gestern Abend wurde dann noch die Dreckwäsche in einen Wäschekorb befördert, ich sprang unter die Dusche und dann kuschelte ich mich um kurz nach acht mit dem Kindle ins Bett. Um halb 10 machte ich das Licht aus und schlief richtig gut und bis halb 7.
Bis
acht blieb ich noch liegen und las etwas, dann machte ich mir ein Müsli und
setzte mich auf die Terrasse, in der Sonne konnte man es schon aushalten. Danach
gab ich meine Dreckwäsche ab und Punkt neun stand ich zusammen mit Karissa von
gestern und sechs Holländern an unserem uralten Landrover. Zibo war unser
Fahrer. Das hieß zu Beginn der Strecke, dass er genauso lang und breit wie gestern
auch heute dasselbe erzählte. Und der kann sich da echt gut ausmehren… Ich
hörte nur mit einem Ohr zu.
Der
erste Stopp war dann am Good Hope Trading Post. Bzw. den Resten davon. Bis 1982
kamen die Menschen aus Lesotho hierher, um Sachen zu verkaufen bzw. zu
tauschen. Hinter mir, der tiefste Punkt im Horizont, ist der Sani Pass, wohin
wir unterwegs waren.
Es
ging noch einige Kilometer auf der asphaltierten Straße weiter, die ist gerade
mal ein Jahr alt. Heißt aber nicht, dass wir hier schnell fuhren, dafür hatte
Zibo einfach zu viel zu erzählen. In normalem Tempo hätte er es nie untergebracht,
somit fuhren wir so mit 20-30 km/h dahin. Irgendwann erreichten wir aber doch
das Ende der Asphaltstrecke und gleichzeitig den südafrikanischen Grenzposten.
Hier standen nur Touri-Gruppen an und ein mutiges Pärchen auf einem ganz
normalen Motorrad (wir sahen sie nicht wieder, sie schafften es offensichtlich).
Nachdem
alle Pässe gestempelt waren, begann der Teil mit „African Massage“. Es holperte
und ging dabei immer steiler bergauf. Etwa auf der Hälfte der Strecke machten
wir eine Pause, netterweise 30m von einem Cache entfernt. Der war schnell
gefunden und dann gab es Tee oder Kaffee. Instant, also klar, wie ich mich
entschied.
Nun ging es in den letzten und steilsten Streckenabschnitt. Hier muss wohl auch vor wenigen Wochen das Red Bull Racing Team gedreht haben, müsst ihr mal googeln.
Außer Touristen sind hier nicht viele unterwegs, ein paar Locals und außerdem
fahren hier 4x4-Minibusse, die Menschen aus Lesotho nach Underberg bringen.
Kurze Zeit später standen wir an der Grenze zu meinem 82. Land und gleichzeitig
auf dem Sani Pass.
Leider wurden unsere Pässe einfach eingesammelt und gestempelt und das auch gleich mit für die Ausreise, wir mussten gar nicht zum Immigration Office.
Nach ein paar
Fotos hier ging es noch ein paar Kilometer ins Land hinein. Inzwischen war es auch
schon nach 12. Für uns ging es noch bis zum High Pass auf gut 3200m Höhe, der
höchsten Straße im südlichen Afrika. Die ist im übrigen ab dem Pass auch wieder
frisch geteert, das haben wohl Chinesen gemacht, die hier wie die Heuschrecken
einfallen. Somit ist nur ein 8km langer Abschnitt – der steilste überhaupt –
Offroad.
Wir
liefen noch ein paar Meter bergauf, um die Aussicht zu genießen. Dort trafen
wir auch auf einen Schafhirten, den wir mit Zibos Übersetzungshilfe ausfragen
durften. Unsere Travel Agency unterstützt die Hirten wohl, indem sie bei jeder
Tour Geld abzweigt und dann einmal pro Jahr Decken kauft und verteilt.
Dann
ging es wieder ein Stück die Straße zurück bis zum einzigen Dorf, das es dort
oben gibt. Dort wurden wir in ein traditionelles rundes Haus eingeladen und von
der Besitzerin mit Mittagessen versorgt. Es gab eine Pampe aus Mais und Bohnen
(es sieht nicht nur aus wie in den Anden hier, es schmeckt auch so) und
leckeres frisch gebackenes Brot.
Im
Anschluss gab es noch eine musikalische Einlage vor der Tür. Wobei, so
musikalisch war die nicht wirklich, gefühlt hatte jeder seinen eigenen Song.
Zurück
an der Grenze ging es noch in den höchsten Pub Afrikas. Schon ein bisschen skurril.
Ein Hotel und ein Hostel sind auch angeschlossen bzw. nebenan. Wobei ich mir
das schon ziemlich schön vorstelle, dort eine Nacht zu bleiben.
Es
werden auch längere Touren nach Lesotho angeboten, aber leider keine in meinem
Zeitfenster. So blieb uns nur ein schneller Drink, bevor wir uns auf die etwas
schnellere Fahrt nach unten machten.
Unser
letzter Stopp war am berühmten gefrorenen Wasserfall, wo wir unsere
Eislaufkünste beweisen konnten.
Mit
Massage ging es dann hinunter zur Grenze. Dort kamen zeitgleich mit uns zwei
Minibusse an. Die luden aber einige Passagiere schon vor dem Grenzposten aus.
Kurze Zeit später sahen wir sie dahinter im Gebüsch wieder… Zibo meinte, die
Polizei würde das nicht checken, aber ich kann es mir nicht wirklich
vorstellen. Diese Minibusse hier fahren erst los, wenn sie randvoll sind. Und
dann zwei halbvolle an der Grenze, so blind und blöd kann man ja nicht unabsichtlich
sein.
Gegen
fünf waren wir zurück im Hostel und ich holte einen Sack frisch gewaschener,
duftender und auch richtig sauberer Wäsche ab, die ich wieder in den Rucksack
schlichtete. Mein Zimmer ist immer noch ein Einzelzimmer. Dann zog ich die
Fotos aufs Notebook und nun sitze ich im Restaurant und schreibe den Blog. Gleich
ist es halb 7, dann gibt es Abendessen. Bzw. wenn ich hier fertig bin.
Morgen früh mache ich dann vielleicht noch eine kurze Wanderung hinterm Haus, bevor ich nach Durban zurück fahre.
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