10.08.23 - Kleiner Hike zu Felsmalereien
Gestern
Abend war dann kurze Zeit später der Strom weg. Es gibt aber einen Generator,
der das Licht versorgt, so dass wir nicht im Dunkeln saßen. Nach einer heißen
Dusche (im eisigen Bad) gingen Isa, die Deutsche aus meinem Dorm, und ich in
den Gemeinschaftsraum, ich aß mein Baguette mit Käse von heute früh. Wir
blieben dort auch noch eine Zeitlang und schürten den Kamin, denn hier wird es
nachts schon echt frisch, wir sind auch auf etwa 1500m. Gegen halb 10 krabbelten
wir dann in unsere Dormbetten. Wir hatten die oberen Betten, doch die beiden
unten ausgebreiteten Holländerinnen hatten die Flucht ergriffen und sich in ein
Doppelzimmer verzogen. Das ist echt eine komische Horde, instagramable…
Unter
der dicken Bettdecke war es richtig kuschelig warm, die beiden zusätzlichen
Wolldecken warf ich gleich von mir. Geschlafen hab ich gut, bin aber öfter
aufgewacht.
Um halb 8 stand ich auf und ging mein Müsli mit Banane frühstücken. Eine Dreiviertelstunde später war Abmarsch zum Bushmen’s Hike. Die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel, so dass ich deutlich weniger Schichten anhatte als ursprünglich gedacht. Wir waren zu viert. Eine etwas kräftigere Südafrikanerin, eine Amerikanerin etwa in meinem Alter, unser Guide Zibo und ich. Wir bekamen unsere Lunchpakete und los gings. Schnell wurde klar, mein Wandertempo ist das nicht 😉 Dabei ging es den ersten Kilometer nur die Straße lang. Wir durchquerten ein Luxusresort und dann startete der eigentliche Hike.
Landschaftlich
war es echt wunderschön, wenn auch ziemlich braun alles. Winter heißt hier auch
Trockenzeit, im Sommer regnet es viel, dann ist alles grüner. Wir schlappten so
langsam dahin, dass ich mich immer wieder fragte, ob wir jemals ankommen
würden. Eigentlich waren es nur 14km, aber wenn man jemanden dabei hat, der
ziemlich unfit ist, kann sich das ziehen.
Ich
hatte das Gefühl, ich würde mehr Pausen machen als laufen. Wusste nicht, dass man soo langsam laufen kann. Aber die Sonne
schien, die Aussicht war überragend und alle waren ganz nett, also war es nicht
so schlimm.
Gegen
11 kamen wir an einem riesigen Felsen an, auf dem wir Pause machten, danach
wars (eigentlich) überhaupt nicht mehr steil, aber es zog sich noch ziemlich.
Ein
paar Affen kreuzten unseren Weg und wir sahen einen Rehbock, ansonsten war nicht
so viel unterwegs.
Irgendwann
kamen wir dann durch völlig verbranntes Grasland, aber das wird hier
absichtlich und kontrolliert abgefackelt und wächst dadurch umso besser nach.
Und es gibt eine Baumart, der das Feuer gar nichts ausmacht und die einfach
weiterwächst.
Es
war ein Uhr, als wir endlich unser Ziel erreichten (und damit die Hälfte der
Strecke geschafft hatten…). Drei Felsen mit jahrtausendealten Felsmalereien von
den Ureinwohnern dieser Region.
Einige davon waren teils zerstört oder verwaschen, andere aber richtig gut erhalten. Die meisten zeigten Eland-Hirsche und Männer bei der Jagd, aber auch einiges, was man nicht so ganz genau deuten kann…
Nachdem wir drei verschiedene Stellen gesehen hatten, machten wir die echte Mittagspause. Ich hatte in meinem Lunchpaket zwei Sandwiches mit hausgemachtem, echt leckerem Käse.
Nun
ging es auf den Rückweg und nach einem Stück denselben Weg entlang, ging es in
einen anderen etwas steileren Weg. Das war dann das Ende meiner Amerikanerin.
Die hat scheinbar extreme Höhenangst und außerdem null Vertrauen in ihre
eigenen Füße. War ein ziemliches Häufchen Elend, als wir aus dem steilsten
Stück draußen war und hatte dann selbst auf fast flachem Terrain Probleme.
Naja, die Sonne schien, die Aussicht war immer noch gut und ich hatte außer Abendessen auch nix mehr vor. Und zu dem sollte ich es noch rechtzeitig schaffen. Ganz am Ende gab es dann noch einen schönen Blick auf einen Wasserfall.
Immerhin, um fünf waren wir zurück an unserer Lodge. In der Info zur
Tour hieß es, je nach Fitness der Teilnehmer kommt man zwischen drei und halb
fünf zurück…
Ich
wusch erstmal Hände und Gesicht, in dem verbrannten Grasland wurde ich ziemlich
schwarz. Meine Socken sehen auch ziemlich geil aus. Aber immerhin waren meine
Schuhe auch vorher nicht weiß… Und morgen gibt’s Laundry.
Ich
schnappte mir mein Notebook aus meinem jetzt komplett leeren Dorm und fuhr
nochmal nach Underberg rein. In der Lodge muss man das Abendessen vorher
anmelden und das hatte ich vergessen. Außerdem hoffte ich auf geringfügig
besseres Internet. Ich fuhr ins Grind Café, wo ich gestern den Cappuccino
hatte. Den gibt es gerade auch, nach einer nicht ganz so tollen Pizza. Geschmacklich
gar nicht schlecht, aber trotz Holzofen komplett unknusprig. Wie geht das?
Das
Internet macht auch einen sehr gemütlichen Eindruck, mal sehen, was es gleich
zu meinen Bildern sagt…
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