04.08.23 - Hiking Day auf den Table Mountain

 


Heute Nacht hab ich mal nicht ganz so gut geschlafen und dabei war es dann mit Ohrenstöpfeln doch leise. Nach etwas Rumgammeln bin ich gegen halb 9 aufgestanden und frühstücken gegangen. Beim Obstdealer meines Vertrauens gleich nebenan deckte ich mich mit Vitaminen ein (da er kein Wechselgeld hatte, gabs noch etwas mehr Obst), dann startete ich mit einem Uber und einem supersympathischen Fahrer aus Pakistan zum Table Mountain. An der Talstation stieg ich aus. Wie schade, dass die in dieser Woche zu hat! Keine Menschenmassen, die hier hochgekarrt werden, wer rauf will, muss sich den Berg selbst erkämpfen!

Zunächst ging es noch 1,5km die Straße lang, wusste nicht, dass man da noch lang fahren kann. Dann war ich am Startpunkt zum Platteklip Gorge Hike, dem „einfachsten“ Weg auf den Tafelberg. Die Karte versprach nur 1,8km Weg, auf denen aber 700 Höhenmeter… Naja, hilft nix, da hatte ich schon schlimmeres!

 

Punkt zehn Uhr startete ich den Aufstieg. Nach drei Minuten laufen überholte ich eine größere und unsportlich wirkende Familie mit dickem vielleicht elfjährigem Kind, die schon ihre erste Pause brauchten… Ich machte keine Pausen, außer immer mal ein paar Sekunden stehen bleiben, trinken, Aussicht genießen.

 

Niemals runterfahren oder hinsetzen, dann ist der Ofen aus bei mir. So schnaufte ich wie immer langsam, aber konstant nach oben und überholte mit dieser Technik doch einige.

 

Es heißt, dieser Weg nach oben wäre langweilig und vielleicht ist er es verglichen mit den anderen auch, aber ich fand ihn trotzdem richtig schön! Und von wegen man braucht einen Guide! Also ich nicht! Es war auch ordentlich was los, definitiv mehr als gestern am Lion’s Head. Unten startete ich im T-Shirt, unterwegs wechselte ich aber aufs Longsleeve, es wurde immer kühler und der Wind blies kräftig (und trocknete damit das am Rucksack hängende Shirt).

Das Kap ganz am Ende in Sicht 

Nach ziemlich genau eineinhalb Stunden war ich oben, noch nicht am höchsten Punkt, aber am Ende der Schlucht, wo ich noch mehr Schichten anzog, bevor ich auf einen Felsen kletterte, von dem aus man bis zum Kap kucken konnte.

Wow, was für ein Blick! Dafür hat sich der Aufstieg wirklich gelohnt. Danach ging es noch minimal höher auf den Nicht-Gipfel, also auf die Tafel.

 

Schaut schon echt sehr ungewohnt aus, als hätte jemand den Berg oben abgeschnitten.

 

Oben genoss ich dann die Aussicht in alle Richtungen, machte ein paar Geocaches und aß meine Bananen in einem halbwegs windgeschützten Eck.

 

Kurz nach eins war ich auf dem Weg nach unten. Jetzt war ich in meinem Element, auch wenn es mir meine Knie und Oberschenkel morgen danken werden. Trotzdem dauerte es über eine Stunde bis unten, denn die Steine waren nicht ohne. Teils sehr ausgetreten und schon fast rutschig, obwohl es komplett trocken war.

Immer noch kamen mir viele Leute bergauf entgegen. Den Megaschock bekam ich, als mir die Familie vom Anfang begegnete, sie hatten in dreieinhalb Stunden gerade mal die Hälfte geschafft (und der steilste Teil kam noch). Wie verantwortungslos ist das bitte? Mit übergewichtigen Leuten und Kindern nicht irgendwann mal aufzugeben und umzudrehen? Inzwischen war es halb 2 und um 6 ist die Sonne weg! Und runter mussten die ja auch wieder, unwahrscheinlich, dass sie sich da irgendwie sportlicher anstellen würden. Echt völlig bescheuert! Auch bei einigen anderen dachte ich mir, dass das nicht die beste Idee ist. Manch eine kam in Hotpants und Top mit nix mehr, andere ohne Rucksack mit einer kleinen Flasche Wasser in der Hand. Ich hatte 2 Liter mit, die ich aber nicht ganz gebraucht habe. Und zwei kamen gleich ganz ohne Wasser angelaufen. Da wünscht man sich fast einen Türsteher am Beginn des Weges. Wobei, ist ja nicht mein Problem!

Ich war gegen halb drei wieder unten, wo ich mich kurz absetzte, bevor ich die Straße runterwärts tappte. Aber weit kam ich nicht, als ein Auto anhielt und ich gefragt wurde, ob ich mitfahren will. Juhu! Ein Inder mit Tochter, die in den USA leben, superlieb, fuhren mit ihrem Fahrer fast bis ins Zentrum. Da der Tag so schön war, nahm ich mir dann noch ein Uber zur Waterfront, wo ich mich etwas in die Sonne setzte.

 

So anders mit Sonne als beim letzten Mal hier. In der Mall entdeckte ich dann nicht nur einen Lindt-Shop, sondern auch ein Cinnabon, wo es eine leckere Zimtschnecke mit Cappuccino gab.

Gegen fünf ließ ich mich zum Hostel zurück chauffieren. Ich packte schon mal so weit wie möglich meine Sachen zusammen, morgen muss ich früh abreisen. Dann chillte ich etwas in meinem kuscheligen Bett, bevor ich nochmal äthiopisch essen ging. Dasselbe wie das letzte Mal. Richtig gut! Satt und zufrieden ging es heim und unter die Dusche. Jetzt ist es acht Uhr und ich hab mich wieder eingekuschelt.

Morgen früh fährt um halb 8 mein Bus nach Plettenberg Bay. Das wird ein fauler Tag, aber teils geht die Straße an der Küste entlang, vielleicht gibt’s ein bisschen Aussicht und sonst hab ich Kindle, Sudoku und Spotify…

 

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