06.04.23 - Spektakuläre kleine Wanderung mit Alles-richtig-gemacht-Effekt

Als ich gestern im Bett lag, hat es dann tatsächlich noch angefangen zu gewittern. Heute früh wachte ich gegen 7 auf, draußen war es noch ziemlich grau, die nächste Wolkenwand war im Anzug. Ich lag noch etwa bis halb 9 im Bett, dann machte ich mich fertig und schaffte es kurz vor dem nächsten Regen ins Auto.

Zunächst ging es nochmal in die Stadt hinein, denn ich musste noch den einen Cache von gestern abschließen. Ich machte den FTF, das heißt, ich war der erste Finder. Irgendwo hat er sich beim Owner oder bei mir ein Fehler eingeschlichen, deswegen fand ich gestern nicht hin. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass ich nur etwa 30 Meter entfernt beim Abendessen saß und die Koordinaten ausgerechnet habe.

Im strömenden Regen brachte ich die Sache dann zum Abschluss. Dann fuhr ich zu einem Coffeeshop etwas außerhalb, wo es sogar Kaffee in einer echten Tasse gab. 

Mit einem Sandwich to go im Gepäck ging es dann ins Gebirge. Ich wollte heute nämlich eine kleine Wanderung machen. Das Wetter schien dafür nicht perfekt, aber was soll ich machen. Unterwegs regnete es mal mehr mal weniger, irgendwann hagelte es sogar und die Temperatur fiel deutlich unter 10°. Gegen Viertel 12 kam ich am völlig leeren Parkplatz an. Zunächst frühstückte ich mein Baguette im Auto, das war eine verdammt gute Entscheidung, denn während ich aß, begann es nochmal so richtig zu schütten. Diesen Regen saß ich aus, kurz nach halb war es dann soweit ok, dass ich startete.

Wie gut mein Timing war, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. In der ersten halben Stunde tröpfelte es noch ein wenig, aber mit Regenjacke war es gut auszuhalten, vor allem meine Füße blieben trocken. Schließlich habe ich nur ein paar Turnschuhe dabei. Der Weg war ein schmaler Pfad, der teilweise steil bergauf oder bergab ging, entlang einer sehr tiefen und eindrucksvollen Schlucht. Mitten in dieser Schlucht hängen antike Klöster in der Felswand. Die waren mein Ziel und das der wenigen anderen Wanderer.


Dort angekommen war es etwa halb 1, wieder perfektes Timing, denn um 1 schloss das Kloster bis um 5. Ich warf einen kurzen Blick hinein, von außen ist es allerdings deutlich beeindruckender. Gottvertrauen muss man wirklich haben, wenn man hier in der Wand hängend wohnt! 

Danach lief ich noch ein kurzes Stück weiter,  es ging wieder steil bergab über den Fluss und auf der anderen Seite wieder steil bergauf. Am Ende meines Weges befand sich ein weiteres klitzekleines Kloster, bzw. heute nur noch ein paar Mauerreste, gut getarnt in der Felswand. Von hier aus hat man aber einen sehr tollen Blick auf das andere Kloster.


Als ich dann wieder auf den Rückweg machte, wurde das Wetter immer besser, es kam sogar ein bisschen Sonne raus, so dass ich einige Bilder nochmal machen musste. 

Das schöne Wetter hielt genau bis etwa 100 Meter vor meinem Auto, als es wieder leicht anfing zu regnen, und umso stärker, nachdem ich ins Auto eingestiegen war. Es schüttete. Wahnsinn, was für ein perfektes Timing! Ach ja, die Schülergruppen waren auch wieder unterwegs. Da braucht man als Busfahrer schon besonders gute Nerven...

Inzwischen war es kurz vor 2, ich wollte auf einen Kaffee in das Bergdorf Stemnitsa. Das ist total süß und extrem malerisch, liegt auf etwa 1000 Meter Höhe und war beim momentanen Wetter arschkalt. Deutscher Frühling. 6 Grad und Regen.


Deshalb ging es auch direkt in ein kleines Café, in dem ein alter Bollerofen glühte. Ich trank einen Cappuccino und aß Baklava, die den Zuckerbedarf der nächsten Wochen deckten.


Als ich wieder draußen war, inzwischen war es halb 4, war es trocken und es schien sogar ein bisschen die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Ich schlenderte noch einmal durch den kleinen Ort, wirklich süß.


Dann setzte ich mich wieder ins Auto, ich hatte noch knapp 2 Stunden Fahrt vor mir. Die Straße wand sich an Berghängen entlang, immer wieder hatte ich einen gigantischen Blick über Berge und Täler und auf süße kleine Dörfer. Das nächste war auch richtig toll, etwas größer und lebhafter als Stemnitsa, doch leider regnete es schon wieder stark, sonst wäre ich da auch noch mal durchgelaufen.

So ging die Fahrt aber recht zügig weiter (so zügig wie das sein kann wie die Kilometerzahl bei Google Maps kleiner ist als die Minutenzahl…) und um halb 6 kam ich in Olympia an. Dieses Mal bin ich in einem etwas in die Jahre gekommenen Hotel oder so, direkt im Zentrum, wenn man hier von so etwas sprechen will. Der Besitzer ist supernett und quatschte mir erstmal die Ohren voll, wobei er v.a. die Geschichte der Olympischen Spiele wiedergab, durchsetzt von vielen weiteren Anekdoten. 

Ich richtete mich in meinem kleinen Zimmer ein, sichtete Fotos und begann mit dem Blog, gegen 7 ging ich dann genau ein Haus weiter zum Abendessen. Das Restaurant wurde nämlich für seine vielen vegetarischen und veganen Gerichte gelobt. Die gab es tatsächlich, eine große Auswahl griechischer und doch fleischfreier Gericht (hallo liebe deutsche Griechen, warum schafft ihr das nicht?!?). Ich entschied mich für vegetarische Moussaka, es hätte sie sogar in vegan gegeben. Sehr lecker. Davor gab es noch Hummus mit Pita und danach Apfel mit Zimt und Honig als Grüße aus der Küche. Und mittendrin kam mein Gastgeber mit einem Schnaps ums Eck, zum Glück kein Ouzo! Der einzige Haken an der Sache: Es war ganz schön kalt, es hatte vielleicht noch 12° und das Restaurant bestand quasi nur aus Terrasse mit Markisen als Dach und Plastikwänden... 

Danach ging es zurück in mein Zimmer, ich nutzte den Wasserkocher und machte mir einen Tee, außerdem gönnte ich mir eine schöne warme Dusche. Jetzt liege ich mit Tee (und Wein) eingekuschelt unter zwei Lagen Decken im Bett und tippe den Blog zu Ende. Morgen soll es wieder sonnig und warm werden, hoffentlich! Am Morgen geht es dann durch die Ruinen und antiken Sportstätten, danach werde ich die Peleponnes nördlich verlassen und mich zu meinem letzten Stopp nach Delphi aufmachen. Mal sehen, was mir das Orakel so vorhersagen wird...

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