05.04.23 - Ruinen von Mystras und ein geiler Roadtrip
# So, eigentlich wollte ich bei meiner geilen Aussicht hier mal wieder die Spracherkennung nutzen, aber die setzt scheinbar funktionstüchtiges Internet voraus und das ist das einzige, was es hier nicht gibt. Doch von vorne.
Heute früh wachte ich gegen 7 auf und machte mich auch bald darauf
fertig. Irgendwie ließ mich meine ungünstige Parksituation nicht ganz
entspannt, ich sah schon Knöllchen und Parkkrallen vor meinem inneren Auge.
Doch alles war gut, als ich kurz vor 8 bei meinem Autochen ankam, stand das
ganz friedlich am Straßenrand. Sehr schön! Zunächst fuhr ich etwa 10km in
meiner Richtung aus der Stadt raus und hielt bei einem Coffeeshop, der seine
Stühle schon in der Sonne hatte. Noch waren es erst gut 10°, aber mit strahlendem
Sonnenschein war das extrem gut auszuhalten. Leider gab es wieder nur
Pappbecher. Und was noch nerviger war, während ich dort saß und die Sonne genoss,
kamen ca. 10 Autos, hielten und die Fahrer holten sich ihren Kaffee, während
der Motor lief und mich eindubelte. Zur Erinnerung: ca. 1,90€ pro Liter Sprit.
Jeden Tag 3 Min. im Leerlauf zum Kaffeeholen… Müsste man mal hochrechnen…
Mit Koffein- und Sonnenenergie versorgt fuhr ich weiter in
Richtung Sparta. Ich wählte den nicht längeren Weg ohne Mautstraße, der mich
über einige Serpentinen über einige Berge brachte. Tolle Aussicht inklusive.
Dann ging es weiter in das nahegelegene Bergdorf Mystras, das für seine Burgruinen und Klöster aus dem 13. Jahrhundert berühmt ist. Ich fand einen schönen Schattenparkplatz, zahlte 12€ (üblicher Preis hier) und los ging es nach oben.
Aber jeder Meter lohnte sich, überall gab es was zu sehen und wenn es nur ein paar Blumen oder Katzen waren. Es war auch nicht übermäßig viel los, lediglich ein paar größere Schülergruppen waren unterwegs (wohl aber nur von oben nach unten, denn man kann auch etwa auf halber Höhe auf das Gelände und die Busse holen dann unten ab…
Runter ging es dann wesentlich schneller, so dass ich gegen dreiviertel 1 wieder am Auto war. Hat sich echt gelohnt! Ich hatte gestern noch überlegt, ob ich nach Mykene fahren soll, aber beides war nicht zu schaffen und das hier war doch mal was anderes als die antiken Stätten jedes Mal.
Meine Arbeit war damit für heute erledigt, jetzt war der
kleine Corsa dran. Denn mein Tagesziel heute war Kalamata und dorthin führt die
vielleicht spektakulärste Straße Griechenlands: Viele Serpentinen über den
Langada-Pass auf ca. 1500m.
Gleich zu Beginn wurde es steil und kurvig. Und das war noch
die Strecke, wo die großen Reisebusse hochfahren, um oben die Touristen
auszuspucken! Später war die Straße dann schon echt breit mit klar markierten
Spuren und auch Platz zum Überholen. Das war aber gar nicht nötig, denn es
herrschte quasi überhaupt kein Verkehr. So konnte ich auch ganz gemütlich mit
30-50 durch die Serpentinen „rasen“ und regelmäßig anhalten, um die Aussicht zu
bestaunen. Das Highlight sind wohl die Abschnitte relativ zu Beginn, an denen
die Straße wirklich in den Fels gehauen wurde.
Hat wirklich Spaß gemacht, hier lang zu fahren. Stellenweise fühlte ich mich an Neuseeland erinnert und an meinen Roadtrip dort am allerersten Tag im Linksverkehr hoch zu einem Pass auf der Südinsel, aber auch an Norwegen und dort speziell an den Trollstigen. Wobei hier nichts los war im Vergleich zu diesen beiden Touren.
Je weiter es hoch ging, desto kälter wurde es. Gestartet bei gut 20° war es irgendwann nur noch einstellig. Auf dem Weg bergab war dann die „Hauptstraße“ gesperrt und man wurde auf eine noch kleinere Straße umgeleitet. Die wäre stellenweise mit Adriano echt grenzwertig gewesen, sie war wirklich gerade noch eine Spur breit. Aber es kamen mir dort auf 20km wohl auch keine 5 Autos entgegen.
Am Ende der langen Schlucht ging es dann noch einmal einige steile Serpentinen nach oben, bevor das Meer auftauchte und es auf der anderen Seite ziemlich sanft bergab nach Kalamata ging.
Gegen drei fuhr ich in meinem wunderschönen Airbnb Vasiliki
Guesthouse ein. Das liegt etwas südlich der großen Stadt
Nachdem alle Caches mehr oder weniger erfolgreich erledigt waren, machte ich mich auf Nahrungssuche. Ich hoffte ja eigentlich auf einen Feinkostladen, um mich mit Oliven, Feta, Pita und Co einzudecken und auf meiner Terrasse zu dinieren, aber ich konnte leider nix geeignetes entdecken. Dafür fand ich aber eine griechisch und zugleich modern wirkendes Restaurant, das einiges an vegetarischen Sachen auf der Karte hatte. Und so gab es vegetarische Souvlaki (einer mit Gemüse, einer mit Pilzen und einer mit Halloumi), dazu Pita und Tzatziki. Sehr lecker und preislich wirklich ok.
Gegen sechs war ich dann auf dem Rückweg. Zumindest eine Flasche Wein musste aber noch her! Schande auf mich, der einzige Laden, den ich entdeckte, war ein Lidl. Aber der Wein ist echt griechisch, ich schwör!
Zurück in meiner süßen Unterkunft beförderte ich die Flasche
ins Gefrierfach (ich hab ja nicht ewig Zeit), dann setzte ich mich in den
Halbschatten meiner Terrasse. So schön hier! Total ruhig. Den Wein gabs dann
leider nicht zum Sonnenuntergang, leider war eine Wolkenwand schneller (Mist,
für morgen ist schon wieder Regenwetter gemeldet…), aber geschmeckt hat er
trotzdem. Während ich dann da saß und meinen Blog tippte, kam meine Hausherrin
(oder die Mutter des Gastgebers) mit einem großen und noch heißen und v.a.
super leckeren Stück Kuchen vorbei. Toll!
Jetzt ist es kurz vor neun, inzwischen ist es doch recht
kühl, ich hab die Softshell über den Pulli gezogen… Werde dann mal reingehen,
duschen und dann noch etwas lesen. Morgen hab ich keinen Stress, das Auto steht
gut, kriegt höchstens Beulen von den Zitronen, und der Wetterbericht macht Stress
auch eher unnötig. Blöd eigentlich, denn morgen will ich in eine ganz besondere
Schlucht wandern (momentane Prognose: 7° und leichter Regen…) und dann nach
Olympia weiterfahren, was ich aber erst am Freitag anschauen werde…
Comments
Post a Comment