04.04.23 - Der Roadtrip auf die Peleponnes beginnt

Heute morgen war ich wieder um halb 8 wach. Ich packte möglichst geräuschlos meine Sachen und ging zwei Stockwerke tiefer einen Kaffee trinken. Dann lief ich zur Metro und fuhr zurück zum Flughafen. Dort wollte ich meinen Mietwagen abholen, doch das war komplizierter als gedacht. Natürlich hatte meine Billig-Company keinen Schalter im Flughafen und an der Ausgangstür, die Booking mir angegeben hatte konnte ich auch nix entdecken. Nach vielem Rumfragen erfuhr ich, wo die mit ihrem Shuttlebus ankommen müssten, aber dort war auch niemand. Schließlich erreichte ich die Agentur telefonisch und erfuhr, dass der Fahrer in 10 Minuten da wäre. 10 ziemlich griechische Minuten später war er auch wirklich da und nahm mich mit. Der Rest lief dann wirklich unkompliziert. Reserviert hatte ich ja einen Fiat Panda, ist mir doch wurscht, in was ich hier rumfahre. Raus kam aber ein ziemlich neuer Opel Corsa, auch nicht schlecht!
Mit dem ging es dann gegen halb 11 endlich los in Richtung Peleponnes. Das Auto selbst ist zwar echt günstig (gut 90€ mit Vollkasko ohne Selbstbeteiligung für 5 Tage), aber Autofahren ist dafür umso teurer. Für die gut 100km bis zur vierfingrigen Halbinsel passierte ich drei Mautstationen und war allein dadurch fast 7€ ärmer! Und die Spritpreise liegen für Benzin immer so zwischen 1,80 und 1,99... Wir jammern doch mal wieder auf hohem Niveau zu Hause 🤣
Gegen halb 12 überquerte ich - ohne es zu merken - den Kanal von Korinth auf der Autobahn, verließ diese und hielt an einem (vorher gesuchten) Highway-Café, wo es endlich Frühstück gab. Ein Baguette mit Oliven, Tomaten und Feta und Cappuccino. Ich weiß nicht, aber obwohl es Tassen gab, bekam ich den mal wieder in einem Pappbecher. Wenn man das hier nicht ausdrücklich sagt... Ein "zum Hiertrinken" reicht nicht...
Danach fuhr ich auf der Landstraße zurück, um den Kanal zu bestaunen. Und da kann man echt nur staunen, wie eine tiefe Rille ist der hier in den Fels gegraben, sieht wirklich total krass aus, v.a. weil er 80m tief, aber nur knapp 25m breit ist!



Vom Kanal aus ging es dann ein Stück weiter und ziemlich steil bergauf:


Mein Ziel war die Festung Akrokorinth, die im Lonely Planet für ihre geniale Aussicht gelobt wurde. Und ja, die war echt überragend. Man sah ziemlich viel der Halbinsel (wobei, seit der Kanal existiert, ist es ja eigentlich eine Insel) und auch rüber zum Festland, nur nicht den Kanal selbst.


Das Ganze war kostenlos und überhaupt nicht überlaufen, dafür schon so richtig schön grün und teils mit vielen Blumen übersäht.


Auf dem Weg zurück zum Parkplatz kam dann eine dicke fette Wolke auf mich zu, aber zum Glück verfehlte sich mich weitgehend, ich bekam nur wenige Spritzer ab.

Richtig los ging es dann erst, als ich wieder im Auto saß. Der Wettergott war mir heute echt hold, denn es regnete immer wieder, aber nur, während ich fuhr. Mein nächstes Ziel war Epidaurus, etwa eine Stunde südlich. Sozusagen auf dem Daumen. Die Peleponnes ist nämlich eine Hand ohne kleinen Finger. Der Daumen ist im Osten, nahe am Festland. Epidaurus ist berühmt für sein Theater aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Es ist richtig gut erhalten (bzw. restauriert) und kann 14000 Zuschauern Platz bieten. Die Akustik ist echt der Hammer, da stand unten ein kleiner Junge und ganz oben hab ich jedes Wort verstanden! 

Wenn man hier mit meiner Schule auf Abschlussfahrt vorbeikommt, ist wohl immer Singen angesagt. Ich hab mal lieber drauf verzichtet, wollte nicht bei der Siesta stören... 

Mein letztes Zwischenziel heute war Nafplio, was wohl zu Recht als die schönste Stadt der Peleponnes gilt. Es hat eine wunderschöne Altstadt mit lauter engen Gässchen und süßen Plätzen dazwischen. Im Hochsommer muss es wohl völlig überlaufen sein, aber im Moment ist es noch angenehm.  

Mit Hilfe dreier verschiedener Caches veranstaltete ich ein Sightseeing über viele Stationen. Zwischendurch war mal wieder Nahrungsaufnahme angesagt, heute gab es frittierte Zucchini-Bällchen mit Feta-Dip und Pommes, war ganz gut. Die Katzen fanden die Pommes nicht so toll, die hatten wohl auf was besseres gehofft. Das zeigt aber auch, dass die hier doch gut versorgt werden. Wobei, eine hat sich dann doch erbarmt und sie gefressen...  


Das Ende des Multicaches brachte mich dann zu einem wunderschönen Weg um eine Landzunge und die kleinere Festung herum, den ich ohne wohl nicht entdeckt hätte.

Die große Festung hätte es auch noch gegeben, aber das war mir dann zu hoch. Und es war auch schon sechs Uhr, laut Google hatte sie sowieso schon geschlossen.  


Zur kleineren wollte ich aber noch hinauf. Unterwegs kam ich an einem Lost-Place-Hotel vorbei.


Die kleine Festung selbst hatte zwar nicht viel zu bieten, die Aussicht war aber echt überragend!



Über einen Schleichweg ging es zurück in die Altstadt und auf eine letzte Runde durch die kleinen Gässchen. 

Ich gönnte mir noch zwei Kugeln Eis, die teurer waren als mein Baguette samt Cappuccino zum Frühstück...


Auf dem Rückweg zum Auto kaufte ich mir in einem kleinen Supermarkt noch etwas Obst und Joghurt für morgen. War wieder ziemlich kompliziert, da ohne Plastiktüten rauszukommen. Erst wollte mir die Dame an der Obstwaage welche andrehen (für einen einzigen Apfel, ganz ehrlich...) und auch an der Kasse musste ich schnell sein, um meine Sachen plastikfrei in den Rucksack zu bekommen...
Dann gings zum Auto und nochmal etwa 20 Minuten weiter nach Argos, wo ich heute in einem kleinen Airbnb-Apartment nächtige. Das zu finden war leichter als einen Schlafplatz für mein Auto. Mitten in der Innenstadt gibts wohl in ganz Griechenland keine Parkplätze. Jetzt stehe ich vor einem Laden, der scheint wohl eigentlich kostenpflichtig zu sein, aber der Chef dort meinte mit Händen und Füßen, das wäre schon ok. Hab ich zumindest so verstanden... Mehr weiß ich dann morgen...
Jetzt ist es kurz vor neun, ich werde dann mal Duschen gehen und im Anschluss mit dem Kindle zur weiteren Reiseplanung ins Bett...

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